Integration

Abenteuer, die unser Herz erfüllen; Berge, die es zu bezwingen gilt; Menschen, die uns motivieren, unterstützen und uns dazu bringen, an uns selbst zu glauben

Ich möchte mit einer Geschichte beginnen, die sich vor fünf Jahren auf unserer ersten, multikulturellen Bergwanderung zugetragen hat. Mit acht Einheimischen und 8 Geflüchteten kletterten wir die letzten Meter auf Allgäus höchsten Gipfel – den Großen Krottenkopf. Erleichtert und zugleich sehr ehrfürchtig trugen wir uns alle in das Gipfelbuch ein, das am großen Gipfelkreuz angebracht war.

"Soll ich hier meinen Namen eintragen, der in meinem Pass steht?" fragte mich ein Teilnehmer. Mich irritierte die Frage etwas."Was willst du denn sonst für einen Namen rein schreiben?", wollte ich wissen. Er erklärte mir, dass er eigentlich mit Vornamen anders heißt. In seinem Heimatland musste er seinen Namen irgendwann ändern, da sein Geburtsname zu gefährlich gewesen wäre. Man hätte anhand seines Namens erkannt, welchem Volksstamm er angehört.

"Wie möchtest du denn genannt werden, wenn du es dir wünschen darfst?", fragte ich ihn. Er nannte mir seinen Geburtsnamen."Dann schreibe diesen Namen in das Gipfelbuch, hier oben in den Bergen bist du frei", sagte ich ihm erwartungsvoll. Er schaute mich ungläubig an."Wirklich?", fragte er."Ja wirklich", entgegnete ich, währenddessen er schon glücklich seinen richtigen Namen ins Buch eintrug.

Mittlerweile könnte ich ein ganzes Buch mit Erlebnissen füllen, die wir während unserer Wanderungen gemeinsam erlebt haben. Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen wandern regelmäßig seit über fünf Jahren mit mir gemeinsam durch unsere heimischen Wälder. Einmal im Jahr gehen wir gemeinsam drei Tage in die Berge – für alle immer das ultimative Highlight.
Als ich damals eine irakische Familie ehrenamtlich betreute, fiel mir auf, dass nicht so recht ein Kontakt zwischen Einheimischen und Geflüchteten entstand. Ich machte mir Gedanken, wie hier Kontakte entstehen, Vertrauen aufgebaut und Vorurteile abgebaut werden könnten? Genau dafür wollte ich eine Basis schaffen, einen Raum zum ungezwungenen Plaudern, Lachen und Kennenlernen. Welcher Raum ist dafür besser geeignet als die Natur und gemeinsame Erlebnisse, die zusammenschweißen, dachte ich mir und somit war das Integrationsprojekt „Wanderglück“ geboren. Unsere Rucksäcke wurden nach dieser Zeit im positiven Sinne immer voller. Gefüllt mit wertvollen Erlebnissen, Mut für Neues, Motivation um ans Ziel zu kommen, eine große Portion Vertrauen und vor allem mit neuen Freundschaften.

Hier erfährst du mehr über unsere „Wanderglück-Gruppe“:
www.puls-der-freiheit.de/integration

Da wir kein Verein sind, sondern eine private Initiative, sind wir auf Spenden angewiesen. Du findest gut was wir tun und möchtest uns unterstützen? Melde dich gerne bei mir Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Myriam Kopp, Initiatorin Integrationsprojekt „Wanderglück“, Trainerin C Bergwandern und ausgebildete Erlebnispädagogin

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